Radltour Gibraltar 2019
6. Woche (Carboneras - Gibraltar, 24. - 30. Mai 2019) |
Evolution
Freitag 24.5. Wetter heiter. Frühstück mit Café con leche (1,-) am Strand von Carboneras in der Morgensonne. Evolutionsreihe an der Wand eines Fahrradgeschäfts: Vom Amphibium über Affe und Mensch zum Radfahrer als Krone der Schöpfung. 8:00 Start. Nach 2 km geht es auf der N-341 5,5 km bergauf (164 m) zu einem baum- und fast strauchlosen Hochplateau mit Ginster, Strandhafer und Büschelgras. Nach 2,5 km geht es nochmals 4,5 km bergauf zu einem Sattel (248 m) mit einer 3,5 km langen Abfahrt zum nächsten Hochplateau. Die glitzernden Planen der vielen Gewächshäuser sehen aus wie Salzseen. 9:45 zweites Frühstück an der Shell-Tankstelle La Nijareña mit Fanta Lemón, Cappuccino und Donuts. 10:00 Venta del Pobre (20). Alte Landstraße neben der A-7. Gewächshäuser bedecken die ganze Hochebene und sehen wie riesige Flüchtlingslager aus. Ab der Abzweigung von der A-7 2 km Abfahrt bis 11:00 Campohermoso (30). Die AL-3111 immer gerade und eben bis 11:30 San Isidro (35). Brotzeit bei Rathaus und Kirche mit Longaniza blanca, Pan bocadillo, Agua mineral natural. Ab (42) wieder Landstraße neben der A-7, ab (44) Schotterweg 1,5 km bergauf zur N-344. Diese leicht bergab Richtung Meer. 13:30 Retamar (50) Bierpause 0.0. Küstenstraße AL-3113 zwischen Meer und Flughafen Almería (56). Wachturm Torre del Perdigal aus dem 13. oder 16. Jh. zum Küstenschutz. Costacabana. La Cañada. Brücke über den Río Andarax (63). 15:30 Uhr Almería (66 km) Pensión Americano (Ü 41,-).
Samstag 25.5. Wetter heiter. Ruhetag in Almería. Frühstück Café con leche, Orangensaft, Omelette, Churros (in Fett gebackene gekrümmte Gebäckstangen). Altstadtbummel. Kathedrale als Wehr-Kirche gegen Berber-Piraten mit dicken Mauern und kleinen hochgelegenen Fenstern.
Kathedrale Almería
Hinauf zur maurischen Festung Alcazaba auf einem Burghügel. Im Innenhof erfrischende Idylle mit Wasserspielen, Hecken, Palmen und blühenden Jacarandabäumen ("Blaues Wunder"). Blick auf die ehemals arabische Altstadt mit alten, weißen Häusern, Dachterrassen und schmalen, verwinkelten Gassen.
Altstadt
Alcazaba
Hinunter zur Stierkampf-Arena (Plaza de Toros). In und um Almería wurden Teile vieler Kinofilme gedreht wie z.B. Todesmelodie, Lawrence von Arabien und Indiana Jones. Nach dem Mittagsschlaf Strandspaziergang und Sonnenbad. Zum Abendessen fast ein halbes Rind vom Asado-Holzkohlengrill. Der FC Bayern gewinnt das Pokalfinale mit 3:0 gegen RB Leipzig und holt zum 12. Mal das Double.
Arena
Sonntag 26.5. Wetter heiter. Café con leche aus dem Kaffeeautomat in der Pension. 8:15 Start auf der N-340a, die zwischen dem Felsgebirge und dem Meer verläuft. Túnel de Bayyana. Castel del Rey. Hoch über mir thront die Autobahnbrücke, während die Küstenstraße bei Bedarf durch Tunnels führt wie den Túnel de la Garrofa und Túnel de la Parra (die man auch umfahren kann). Die Felsküste endet am Yachthafen von Aguadulce (11). Es entfaltet sich die weite Ebene von Roquetas de Mar mit Bettenburgen bis zum Horizont. Neben der Bebauung ist die ganze Küstenebene wieder voller Gewächshäuser. Die N-340a führt leicht bergauf und mündet am höchsten Punkt bei La Venta del Viso (170 m; 22) vorübergehend in die A-7, neben der ich auf der Via de servicio weiterradle. 8 km lange Abfahrt bis 11:00 Santa Maria del Águila (31). Café und Donuts in einer Bar, in der nur Männer sind (die Frauen sind wohl alle in der Kirche). El Ejido. Ich schlängele mich auf schmalen Straßen durch endlose Gewächshaus-Reihen mit freilaufenden Hunden (wenn auch kleinen), so dass ich schließlich doch wieder die N-340a aufsuche. 2 km Abfahrt nach 12:30 Balanegra (45) am Meer. Venta Nueva. La Curva. 13:00 Mittagssnack in Adra (55) am Rathaus mit Churros und Bier 0.0. Die Küstenstraße geht rauf und runter. Überall wo Platz ist, sind auch Gewächshäuser, was gar nicht schön aussieht. Vor Alcazaba zunehmender Anstieg bis zur Kurve beim Torre del Castillo de Huarea (102 m) vor der Autobahnbrücke. Nach 2 km Abfahrt erreiche ich um 16:00 Uhr El Pozuelo (70), wo ich mir wieder ein Bier 0.0 gönne. Hinter La Rábita (72) geht es 2 km hoch auf 80 m und nach einem Zwischenbuckel auch wieder runter. Ab Melicena (79) führt die N-340 am Meer entlang. 17:30 Uhr La Mamola (84 km). Hostal Onteniente (Ü 38,-).
Montag 27.5. Wetter heiter. 8:00 Start auf der heute sehr gebirgigen Küstenstraße mit etlichen Tunnels. Vorbei am Wachturm (Atalaya) Torre de Cautor aus dem 12. Jh. durch den Túnel de La Mamola. Erster 0,5 km langer Anstieg beim Castillo de Baños und auf der N-340a wieder runter nach El Lance. 2 km bergauf bis (97 m) und wieder runter bis Castel de ferro (9). Dort um 9:00 an der Strandpromenade Frühstück mit Café, Cola, Cremerolle und Donut. Danach auf der N-340 wieder 3 km bergauf bis zum Túnel de la Rijana (141 m) (die alte Küstenstraße führt außen rum). 2 km Abfahrt bis oberhalb des Playa de la Rijana und später nochmal 1 km nach Calahonda (17). Snack mit Nüssen und Bier 0.0. Nach 4 km beginnt ein 1,5 km langer Anstieg zum Túnel de Sacratif (50 m) beim gleichnamigen Leuchtturm. 1,5 km Abfahrt nach Torrenueva (24). Endlich mal wieder eine relativ weite Küstenebene im Mündungsdelta des Guadalfeo, allerdings auch mit mehr Verkehr. Ebene Strecke zwischen Playa Granada und Motril hindurch nach Salobreña (35). Dort 1 km Anstieg zum Restaurant Salambina mit schönem Ausblick auf die Küste mit Feldern und Gärten sowie das Meer. Von 13:00 - 14:00 Menú de lunes a viernes für 10 € Sopra de mauriscos (Fischsuppe), Hendl, Pan, 1 Getränk, Postre oder Café. So gestärkt 2 km erst steiler, dann flacher bergauf zur Urb. Alfa Mar (111 m) und ebenso 2 km flacher, dann 3 km steiler runter nach Velilla-Taramay (45). Hinter dem Túnel de Taramay 1 km hoch und 1,5 km wieder runter nach Almuñécar. 2 km hoch zum Restaurant El Mirador de La Corregidora (50) mit Sonnenterrasse und Ausblick auf Häuser und Küste, den ich bei Agua und Bier 0.0 genieße. Ein letzter 1 km langer Anstieg zum Túnel Punta de la Mona (115 m) und 2 km Abfahrt. 16:30 La Herradura (54 km) Hostal Los Verdiales (Ü 36,-). Nach einem Strandspaziergang Abendessen auf der Terrasse mit Wurst, Schinken, Käse, Brot und Nüssen.
Dienstag 28.5. Wetter heiter. 7:15 Start, heute gibt es nur am Anfang zwei Anstiege, dann bleibt es weitgehend eben. 3 km bergauf zum Túnel de Cerro Gordo (Länge 650 m; 148 m), später 2,5 km Abfahrt und nochmals 1,5 km hinauf bis zur Abzweigung zum Torre de Maro (10,5 km) und am Naturpark und Maro vorbei. 1 km Abfahrt und weiter leicht bergab Richtung Meer. 9:00 - 9:45 Frühstück in Nerja (16) Centrum Plaza de La Ermita. Desayuno mit Rührei, gebratenem Bacon und Wurst, Café und O-Saft. Die Küstenstraße N-340a bleibt trotz Felsen unten am Meer. 10:15 Torrox Costa (25). Strandpromenade, Sand-Kies, Strandpromenade bzw. Radweg in Algarrobo-Costa und Caleta de Vélez. 11:00 - 11:45 Torre del Mar, Trinkpause am Strand mit Nüssen. Sandige Strandwege. Zur Brücke über den Río Vélez. Die N-340 verläuft direkt am Strand. 13:00 Milchpause in Rincón de la Victoria (55). Die Strandpromenade geht in einen alten Eisenbahntunnel über und als kurze Via verde durch Klippen (Acantilados y Túneles de El Cantal) wieder über in eine Strandpromenade. Fußgängerbrücke über den Río Totalán bei seiner Mündung. Uferweg neben der Autobahn. La Araña. Via verde als Küstenweg. 14:00 Playa El Dedo (64), der erste Strand von Málaga. Ich genieße im "El Varadero" direkt am Strand frischen Fisch vom Holzkohlengrill (Breca de la barca = Rotbrasse vom Boot). Die Strandpromenade führt zum Hafen und Stadtpark. Um 16:30 Uhr erreiche ich das Zentrum von Málaga (72 km) mit der maurischen Festung Alcazaba und dem Römischen Theater am Burgberg. Die Kathedrale Santa Iglesia Catedral Basílica de la Encarnación heißt im Volksmund "La Manquita" (die Einarmige), weil das Geld nicht für einen zweiten Turm reichte. In der Innenstadt-Residencia Universitaria erhalte ich ein Zimmer ohne Fenster für 20,-.
Alcazaba Málaga
Römisches Theater
"Einarmige" Kathedrale
Alcazaba
Mittwoch 29.5. Wetter heiter, heiß 31 °C. 7:00 am Hafen als Frühstück ein geröstetes Schinkenbrot mit Tomaten, Orangensaft und Kaffee. 6 km Radweg am Strand bis zur Brücke über den Guadalhorce. Zum Strand Playa del campo de golf (13). Tolle Morgenstimmung am Playa Tortuga in Torremolinos.
Torremolinos
Bei Tageskilometer (18) zieht die Strandpromenade um eine Felsnase herum (Punta de Torremolinos). 9:00 zweites Frühstück im Hafen Puerto Marina von Benalmádena (20). Weiter auf Strandpromenade. Durchgehende Bebauung die Küste entlang. Küstenstraße beidseits mit Gehsteig. 10:00 Playa de Carvajal, Fuengirola (29). Endlose Strandpromenade. 10:30 Brücke über den Río de Fuengirola. Castillo Sohail an der Mündung. Verbesserungsfähiger Radweg uferseitig neben der A-7. 11:00 Voley Playa, Mijas (42) Bier 0.0. 6 km Holzstege an der Playa de Calahonda. 12:20 Yachthafen Marina de Cabopino (49). Daneben der Strand Playa de Artola-Cabopino und die Dünen der Naturschönheit "Dunas de Artola" mit dem Torre Ladrones, einem 15 m hohen Küstenwachturm von 1497. Wieder führen Holzstege durch das sensible Gebiet. 13:00 noch ein alter Küsten-Wachturm Torre de Lance de Las Cañas an der Sugar Bay.
Torre Ladrones
Torre de Lance
Playa de Las Cañas. Private Ansiedlung Marbesa. Leider gibt es an dem 27 km langen Strand von Marbella weder eine durchgehende Strandpromenade noch eine durchgehende Küstenstraße. Dies liegt daran, dass sich etliche Siedlungen im Privatbesitz von Eigentümergemeinschaften befinden und umzäunt sind. So führen nur einzelne Stichstraßen zum Strand. Maps bietet mir zwar einen Radweg(!) am Meer entlang an, aber das ist lediglich der feuchte und damit festere Sand an der Wasserlinie, wie ich feststellen muss. So schiebe ich mein Fahrrad auf nassem Sand bis zur Chiringuito (Strandbar) Los Tony's an der Nikki Beach. Dort mündet eine kleine Autostraße, die ich hoch zur A-7 (=N-340) fahre, auf der ich dann außerhalb der Leitplanken bis Vistamar radle. Immer noch bietet mir Maps die Wasserlinie als Radweg an. Demonstrativ mache ich ein Foto von meinem Fahrrad in den Dünen des Playa de Los Monteros.
Düne in Marbella
15:00 Bier 0.0 an der Strandbar El Mangaleta. 16:00 Marbella-Zentrum (66). Villa romana de Río Verde aus dem 2. Jh. (72). Radlerbrücke Puente de Puerto Banús über den Río Verde mit Blick auf die Sandbank an dessen Mündung.
Rio Verde
Endlich wieder 6 km Strandpromenade bis zur Bar Bora Bora (Cola Zero bei 31 °C) am Playa de San Pedro de Alcántara. Wieder ins Hinterland zu den Brücken über den Arroyo del Chopo und Guadalmina nach Atalaya Isdabe, welches schon zu Estepona gehört. Um 17:00 Uhr erreiche ich dort mein Quartier Marbella - bed&breakfast (82 km), welches von einer gastfreundlichen Deutschen geführt wird (ÜF 38,-).
Donnerstag 30.5. Wetter heiter. 7:30 äußerst reichhaltiges Frühstück, mit viel Obst und sehr liebevoll angerichtet. 8:15 Start. Im Prinzip bleibt mir nur die A-7 (=N-340), weil es leider keine durchgehende Küstenstraße oder Strandpromenade gibt. Erst nach 13 km kann ich auf die kurze Strandpromenade von Estepona wechseln bis zum Faro de Punta Doncella und dem Hafen (15). Da ab dem Arroyo de Guadalobón nur Stichstraßen zum Strand führen, bleibt mir zähneknirschend nichts weiter übrig, als auf dem sehr schmalen Seitenstreifen der A-7 (N-340) zu radeln. Vom Hafen Puerto de la Duquesa (27) auf der Strandpromenade zum gleichnamigen Castillo. 2 km weiter um 10:00 ein zweites Frühstück (30). Punta de la Chullera. 1 km hoch zur Brücke der Urb. las Colinas (78 m; 36 km) und wieder runter. Hinter der Brücke über den Guadiaro in Pueblo Nuevo Verbotsschild für Radfahrer mit dem Hinweis auf die Ruta alternativa por via de servicio. Bei La Loma 1 km rauf und runter zur Brücke über den Arroyo del Guadalquitón (43). Dann mehr rauf als runter. Die Landschaft ist überraschend saftig grün und dicht bewaldet! 1 km nach der Abzweigung nach Alcaidesa erreiche ich den höchsten Punkt (139 m; 49 km) mit Blick auf die erfreuliche 1,5 km lange Abfahrt bis zum Meer. Um 12:00 sehe ich am Sandstrand von Alcaidesa Playa (50,5) erstmals in der Ferne den steilen Felsen von Gibraltar! Der Camino Torre nueva an der Playa de Santa Clara entlang ist ein eher naturbelassener Weg aus Steinen und Erde, der mehr für MTB als für schwer bepackte Tourenräder geeignet ist.
Camino Torre nueva
So freue ich mich, dass ich ab dem Wachturm Torre Nueva o Torre Sabá (55) auf eine gepflasterte Straße gelange und 1 km weiter auf den Radweg neben der Küstenstraße. Um 13:30 lasse ich bei der Strandbar El Fuerte in La Línea de la Concepción (62) in Jubelpose mein "Zielfoto" vor dem markanten Felsen von Gibraltar machen.
GIBRALTAR!
Nach reichlich Feiern mit Bier und Wein überquere ich beschwingt mitten auf dem Flughafen die Grenze zum britischen Überseegebiet (64), in dem übrigens Rechtsverkehr gilt. Dort herrscht wegen der an der Luv-Seite des Felsens hängenden Wolken trübes, also typisch britisches Wetter. Weil ich mein Fahrrad samt Gepäck nicht unbeaufsichtigt lassen will, werfe ich heute nur einen ersten Blick auf den Botanischen Garten "The Alameda", das National-Museum und den Grand Casemates Square (15:30 Uhr).
Grand Casemates Square
Zum Weiterfeiern begebe ich mich wieder in meine "Stammkneipe" am Strand. Um 17:30 Uhr checke ich in La Línea de la Concepción (75 km) in der Pensión La Esteponera für drei Nächte ein (25,- p.N.). Ich leiste mir ein verdientes Festessen in der "Casa Puri" mit Tomatensalat, Solomillo de Ternera (Rinderfilet), Bier und Wein.
In sechs Wochen habe ich 3.000 km und 15.500 hm (Höhenmeter) zurückgelegt und hatte nur einen einzigen Regentag in der Poebene!
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