Radltour Gibraltar 2019
5. Woche (Burriana - Carboneras, 17. - 23. Mai 2019) |
Freitag 17.5. Wetter heiter. 7:15 Cafe con Leche aus dem Automat (1,-) in der Pension in Burriana. Küstenstraße nach Platja de Nules (5). Kiesstrand. Die Morgensonne in meinem Rücken leuchtet alles mit tollen klaren Farben aus (z.B. Zitronenbäume). 8:00 Parroquia (Pfarrkirche) de Santa Maria Magdalena in Moncofa (9).
Pfarrkirche Moncofa
Playa de les Cases. Mühsamer Sand-Kies-Weg. Platja d'Almenara (20). Holzplankenwege. 9:45 Brotzeit (25) Strandpromenade Playa Canet d'En Berenguer. 10:45 Puerto de Sagunt (31). Um den Hafen rum. 11:00 Grao Viejo/Grau Vell am Meer (34). 3 km Kies-Sand-Weg. Puçol Strandpromenade. Kies-Sand-Weg. 12:30 Mittagessen in El Puig (43) Mejillones (Miesmuscheln), Bravas (Bratkartoffeln) mit kleingeschnittenen Tomaten und Zwiebeln. Eine Halbe Bier für 1,50 €! Von Tageskilometer (45) bis (50) Sand-Kies-Straße neben Autobahn und Meer. Strandpromenade. Port Saplaya, ein neu angelegter verwinkelter Hafen und Retortenort im Stil von Caorle, Burano und Venedig. Weil es so heiß ist, ziehe ich bei einer Rast mein Radlertrikot aus, lege es auf den Gepäckträger und vergesse, es mit dem Expander zu fixieren. Einige Ecken weiter bemerke ich äußerst erschrocken, dass das Shirt fehlt mitsamt Personalausweis, EC- und Kredit-Karte sowie Handy mit allen Fotos!! Ich jage betend zurück und finde es auf dem Boden liegend direkt neben dem Hafenbecken. Es hätte sowohl gestohlen als auch ins Wasser geweht werden können! Halleluja!! 15:30 Bierpause am Strand bei der Cerveceria Freiduria San Patricio (57). 17:30 Uhr Valencia (66 km) Hostal Abastos für zwei Nächte, weil morgen wieder Ruhetag ist (35,- p.N.). Erste Stadtbesichtigung Plaça de la Reina, Kathedrale und Lonja de la Seda (Seidenbörse).
Kathedrale Valencia
Seidenbörse
Samstag 18.5. Wetter sonnig-bewölkt. Ruhetag in Valencia mit Stadtbesichtigung. Rathaus, Hauptpost, Stierkampfarena, Plaza de la Reina. City Bus Tour B = Maritim: Plaza Toros, Museo Fallero (Fallas-Museum), L'Hemisfèric (3D-Kino), Ciudad de las Artes y las ciencias (Stadt der Künste und Wissenschaften; Wissenschaftsmuseum), Pont l'Assut de l'Or (Brücke in Harfenform), L'Oceanogràfic (Aquarium), Puerto (Hafen).
Hauptpost
Stierkampfarena
Hemisfèric (Kino)
Wissenschaftsmuseum und Harfenbrücke
Route A = Historical: Nou Mestalla-Stadion (im Bau). Palacio de Congresos (Norman Foster). BioParc. Museo historia. Mittagessen beim Chinesen (Frühlingsrolle 1,25; gebratene Ente 7,95; Reis = Arroz, Khe Kiang. Flasche Rotwein 5,50). Während dem Mittagsschlaf Gewitter, danach wieder Sonnenschein. Nochmals City Bus Tour B. (Beim Bundesligafinale schlägt Bayern Frankfurt mit 5:1. Franck Ribery und Arjen Robben schießen in ihrem letzten BL-Spiel je ein Tor. Bayern wird Meister zwei Punkte vor dem BVB.) Altstadtbummel. Abendessen wieder beim Chinesen. Im TV ESC-Finale in Tel Aviv.
Sonntag 19.5. Wetter heiter. 7:30 Start. Nach Osten zur Puente de Aragón, dort in die Grünanlagen im alten Flussbett der Turia bis Oceanogràfic (6). Brücke über die Turia (10) an deren Mündung. Radweg am Strand entlang. 9:00 Frühstück in Playa El Saler (15). Ebener und gerader Radweg neben der CV-500 bzw. breiter Seitenstreifen. Viele Rennradler (Sonntag). Zur Linken Bettenburgen, rechts Äcker und Gewächshäuser. El Perelló (29). CV-502, CV-503. 11:15 Faro de Cullera (41). Die Stadt Cullera mit Bettenburgen und Burg auf einem Hügel (46).
Faro de Cullera
12:00 Mittagspause im Burger King, der sehr schön an einer zum Meer hin offenen Grünanlage liegt. Es ist heiß und weil Sonntag ist, sind viele Leute am Strand mit dem goldenen "Bibione-Sand". Brücke Pont de la Bega über den Júcar. Radlerkultstrecke CV-605, die immer schmaler und einsamer wird. Es geht durch Schilfgürtel und Obstplantagen immer geradeaus. Erst nach der Brücke über den Riu Vaca (61) wird die CV-605 wieder breiter und mit Seitenstreifen. 14:00 Grau de Gandia (66) mit Bettenburgen. Weiter auf der CV-670. 15:00 Oliva (78) zwei alkoholfreie Bier und leckerer Gratis-Schinken. Molinell, Deveses (88). Jetzt geht es vom Meer weg ins Hinterland über El Verger und Ondara auf die N-332 (mit breitem Seitenstreifen). Das bedeutet für mich am Ende dieser langen Etappe insgesamt 23 km bergauf, wenn auch nicht sehr steil. Ab Tageskilometer (90) sind es zunächst 13 km bis 17:30 Uhr Gata de Gorgos (103). Ab der Töpferei La Barraca (106) nochmal 10 km leicht bergauf, anfangs in kurviger Schlucht. Das Tagesziel liegt am höchsten Punkt: 19:00 Uhr Benissa (253 m; 116 km). Hostal Fonda (31,50). Zum Abendessen das Sonntagsmenü (16,-) gemischter Salat (mit Apfelstücken und Nüssen), Vorspeisenteller (Kartoffel mit Käse überbacken, gebratene Champignons, Fischpasteten), Entrecôte, Wasser, zwei alkoholfreie Bier, Café. Heute schlafe ich besonders gut.
Montag 20.5. Wetter heiter. 7:00 Start. 7 km lange Abfahrt zum Barranc del Pou Roig, die natürlich viel steiler als die gestrige längere Auffahrt ist. Weiter auf der N-332 an Calp vorbei. Ab Tageskilometer (11) 1 km Abfahrt zur Brücke über den Barranc Salat. Zwei weitere 1 km lange Abfahrten bis Platja L'Olla am Meer (16,5). Frühstück in Altea (18) zweimal Café con leche und Croissant = Crescante (Halbmond). Ab Tageskilometer (25) geht es 3 km bergauf zu einem Sattel (88 m), zur Linken erst der Naturpark Serra Gelada, dann die abstoßenden Hochhäuser und Bettenburgen des berühmt-berüchtigten Touristenortes Benidorm. Gottseidank radle ich auf dem breiten Seitenstreifen der N-332 im Hinterland dran vorbei. In der hügeligen Landschaft geht es ständig jeweils 1 km rauf und wieder runter. 11:45 Túnel de El Campello (Länge 228 m; 51 km). Ortsschild El Campello (57). Sant Joan d'Alacant. Das nächste Mal würde ich statt auf der N-322 ab El Campello immer am Meer entlang fahren. 13:30 Uhr Alicante (70 km). Privatzimmer Socorro 11 (34,-) direkt über der N-332 und neben dem Lift zur Burg mit Blick auf Strand und Meer. Stadtbummel zum Badestrand, Yachthafen, Flaniermeile Explanada de España (mit Millionen von Marmorsteinchen), Altstadt, Cocathedrale, Basilika und Rathaus (Casa consistorial).
Maurengesicht (links) mit Kastell
Rathaus Alicante
Castillo de Santa Bárbara
Über der Stadt thront der Hügel Benacantil mit "Maurengesicht" (Felssilhouette) und Kastell. Mit dem Lift nach oben zum Castillo de Santa Bárbara. Weiter Ausblick über die Costa Blanca. Zum Abendessen Rabas empanadas (panierte frittierte Tintenfischringe).
Dienstag 21.5. Wetter heiter. 7:45 Frühstück auf Terrasse über dem Strand mit Café con leche und Croissant plancha (aufgeschnitten, geröstet, mit Butter und Marmelade). 8:00 Start über die Explanada de España (6,5 Millionen Mosaiksteinchen bilden ein psychedelisches Wellenmuster) und Radweg neben der N-332 bis zum Stadtrand (7). Ab dort breiter Seitenstreifen. (Die Km-Schilder zählen bis Cartagena auf Null runter.) Tunnel Altet (Länge 448 m; 12 km) mit breitem Seitenstreifen und Gehsteig (man kann natürlich auch obenrum). Hinter el Gran Alacant 1 km bergauf bis kurz vor dem Restaurante El Faro (18), dafür 2 km hinab bis Santa Pola (22). Am Playa Lisa Gedenken an meine großartige Schwiegertochter, die wesentlich hübscher als dieser Strand ist. Die Straße führt durch ausgedehnte Meerwasserbecken zur Salzgewinnung (Salinas). Ab Tageskilometer (30) 3 km bergauf nach La Marina und nach 1 km wieder 2 km bergab. Vorbei an Guardamar del Segura. Bei Tageskilometer (40) 1 km bergauf und ab (43) wieder bergab. Um 11:00 Rast bei großer Hitze mit Kirschen, Schoko-Donut (Berlina) und alkoholfreiem Bier San Miguel 0,0. Bei Tageskilometer (48) 1,5 km rauf und wieder runter bis Torrevieja Centro (51). Eigener Radweg Ciclo Ruta CR-332 nach Punta Prima und Playa Flamenca (dort viele britische Touristen). 13:00 - 14:00 Mittagessen im Burger King von San Pedro del Pinatar (70) mit Cesar's Salad, Chicken Wings, Patate und zwei Cola zero. In San Javier auf die ruhige, gerade und fast ebene Landstraße RM-F35. 15:15 La Puebla (91). Ab (101) 1 km rauf und 2 km runter. 16:00 Uhr Cartagena (108 km). Museum am alten Stadteingang mit Resten der punischen Mauer von 227 v. Chr. sowie einer Krypta, die in diese Mauer gebaut wurde.
Punische Mauer Cartagena
Der Römer Scipio hat im Jahr 209 v. Chr. diese Stadt ("Neu-Karthago") von Mago, dem Bruder Hannibals erobert. Römisches Theater. Römisches Forum. Übernachtung in der Altstadt in den Apartamentos Distrito Romano (49,-), die mit Waschmaschine ausgestattet sind!
Mittwoch 22.5. Wetter heiter. Nach kurzer Stadtrundfahrt zum Hafen. Kanonen vor dem Marine-Museum. Erstes U-Boot von Isaac Peral von 1888.
U-Boot von 1888
Frühstück an der Brücke Pio XII (4 km) mit Café con leche und Schinkenbrot. Heute wird es ein sehr heißer Tag und die einsame Strecke führt ins wüste Hinterland, weil es an der Küste keinen Weg gibt. Ich versorge mich deshalb in Canteras (10) mit Semmeln, Longaniza blanca (Lange Landjäger) und viel Agua und begebe mich so ausgerüstet auf die E-22. Es geht immer leicht bergauf, aber in Wellen. Die Berge um mich herum taufe ich Sierra de la Muerte (Gebirge des Todes) und eine verlassene Wirtschaft Taberna de la desesperación (Taverne der Verzweiflung).
Sierra de la Muerte
Taberna de la desesperación
Der Schweiß fließt in Strömen, deshalb genehmige ich mir in Venta El Moya (14) zwei alkoholfreie Biere (sin). Tatsächlich heißt das Gebirge Sierra de la Muela (Sägezahnberge). Nach insgesamt 10 km bergauf erreiche ich um 12:30 den Sattel Cuestos del Cedacero (322 m; 20 km). Dort geht es 1,3 km runter zu einer Brücke und 0,6 km rauf zum Mirador, von wo man einen tollen Blick auf die Serpentinen und einen ernüchternden auf die Bewässerungsteiche an der Küste hat. Die Abfahrt ist viel kurviger und steiler und nur 4 km lang bis Isla Plana (26). Die ganze Bucht ist voller Gewächshäuser und Bewässerungsteichen und deshalb nicht so schön, die Strände bestehen aus Kies und Sand. 13:15 - 14:15 Mittagessen in Puerto de Mazarrón (33) Menu für 10,- €: Weiße-Bohnen-Suppe mit Speck und Schinken, gemischter Salat, Seehechtfilet mit Pommes und Gemüse, Mousse au chocolat, Café. Weil es an der Küste keinen durchgehenden Weg gibt, gehe ich auf die RM-322, die leicht bergauf ins baumlose und macchiahaltige Hinterland führt. Bei Tageskilometer (46) durchquert die RM-322 gemeinsam mit der AP-7 im Túnel de la Sierra de las Moreras (Länge 220 m) einen Bergeinschnitt. Danach 1 km bergab. 16:00 Café und Cola in einer Bar (auch wegen WiFi, weil ich offline bin). Ich bleibe auf der RM-322, weil es hier wohl eher als an der RM-D20 und RM-D14 eine Pension gibt. Wieder Bergketten, wieder Gewächshäuser, wieder ein trockenes Flusstal (Rambla de Los Miñarros) hoch. Totale Einsamkeit, kein Verkehr. Ramonete (56). 2 km dahinter nimmt die Steigung zu. 3 km bergauf bis Barranco de los Asensios (13 Einwohner; 366 m; 62).
Barranco de los Asensios
Sierra Almenara
Und weiter die Rambla de Fuente Álamo bergauf. Der Naturpark Sierra de la Almenara ist sehr schön mit interessanten Hügeln, gelb blühenden Büschen und roten Felsen. Um 18:00 erreiche ich den höchsten Punkt (545 m; 67 km) an der Einmündung der RM-09 in der Nähe des Castillo de Chuecos. Natürlich genieße ich zum Tagesabschluss die verdiente 9 km lange Abfahrt mit maximal 56 km/h (bis ans Meer sind es insgesamt 19 km Abfahrt). Ortsschild von Tébar (71). Rechts das Castillo de Tébar auf einer Bergkuppe. Wieder ein glitzerndes Meer von Plastikplanen der Gewächshäuser. 18:30 Uhr Águilas (76 km), Pension Venta de Tébar (ÜF 45,-) an der Autovia Lorca - Águilas.
Donnerstag 23.5. Wetter heiter. 8:00 Frühstück auf der Terrasse in strahlendem Sonnenschein. Ich rolle 8 km hinab Richtung Águilas und biege dann in die RM-333 ein. Überall sind wieder Gewächshäuser. Das Tal ist voller Rauch aus den brennenden Gartenabfällen. Dafür empfängt mich Andalusien mit dem hübschen Sandstrand Playa de las Palmeras (14) und einer beschaulichen Küstenstraße nach San Juan de los Terreros (17), Mar de Pulpi und Pozo del Esparto.
Las Palmeras
Die einsame und kurvige Küstenstraße AL-7107 geht rauf und runter. Die Landschaft ist voller Macchia und schöner Ausblicke, die Buchten sind bebaut. Ruinen einer Festung (29) bei Cala de las Conchas. Um 11:30 in Villaricos (35) zwei Bier 0,0 im "Faro" am Yachthafen und Kiesstrand. Radweg durch die weite Ebene des Rio Almanzora. 12:30 Garrucha (45). Hafen mit großen Schiffen. Strandpromenade. Kies-Sand-Strand. Viele Touristen, viele Lokale. Mittagessen am Strand acht Lammkoteletts mit Pommes, Cerveza sin alcohol, weil es sehr heiß ist. Die AL-5107 verläuft 10 km lang eben an der Küste entlang, links Parkplätze und der 20 - 50 m breite Strand, rechts Lokale, Geschäfte, Appartementhäuser, manche sogar weiter hinten und oben an den Berghängen. Hinter der Mojácarbrücke (55) geht es erstmals 1 km rauf und wieder runter. Ab dem Playa de Macenas (58) reicht das Gebirge bis ans Meer, so dass die Straße 4 km leicht bergauf ins Hinterland führt bis zu einem zweigipfligen Sattel. 15:30 Bierpause 0.0 in Sopalmo (167 m; 62 km), 0,6 km Abfahrt bis Brücke und nochmals 1,4 km bergauf. 16:00 Mirador de la Granatilla (174 m; 64 km) mit grandioser Aussicht auf den Parque Natural Cabo de Gata-Níjar, die Serpentinenstraße und die Küste.
Mirador de la Granatilla
2 km lange steile Abfahrt in Kehren bis zum Kies-Fels-Strand. Ein letzter 1 km langer Anstieg mit 1,5 km langer Abfahrt. 16:30 Uhr Carboneras (72 km). Pensión Felipe (Ü 25,-). Strandspaziergang. Schöne Promenade mit Palmen, aber Blick auf Industrie, Zementfabriken, Kamin und Ladekräne. Felsinsel San Andrés. Zum Abendessen einheimische Fischsuppe und gemischte Fischplatte mit sechs verschiedenen Fischen.