Radtour Spree 2011
2. Tag (Sonntag, 3. Juli 2011) |
Eibau - Spreequelle - Ebersbach - Spreeborn - Taubenheim - Bautzen - Uhyst
Wetter: Strömender Regen
Ein wegen des wolkenbruchartigen Regens einzigartiger Tag beginnt. Um 7:30 Uhr genießen wir das reichhaltige Frühstücksbuffet. Um 8:45 Uhr starten wir bei strömendem Regen und erreichen um 9:00 Uhr die erste Spreequelle am Kottmar. Wie schon bei der Donau (Brigach, Breg, Donauquelle) oder Werra (Bleßberg Siegmundsburg, Eselsberg Fehrenbach) streiten sich verschiedene Gemeinden um die wahre Quelle. Die Spree entspringt auf 430 m Höhe und mündet auf 29 m in Spandau in die Havel. Sie hat eine Länge von 382 km. Um 9:45 Uhr erreichen wir die zweite Spreequelle am Volksbad in Neugersdorf, die wegen eines Straßenbaus verlegt werden musste und nicht sehr eindrucksvoll wirkt. Um 9:50 Uhr stehen wir in Regenschauern in Spreedorf (10 km), Gemeinde Ebersbach, am Holzpavillon der dritten "historischen" Spreequelle (Spreeborn). Das achtseitige Brunnenhaus wurde im Stil der Gusseisenrenaissance errichtet und trägt die Wappen von Deutschland, Österreich, Sachsen und Preußen sowie der Spreestädte.
Quelle 1 am Kottmar
Quelle 2 in Neugersdorf
Quelle 3 Spreeborn
Danach bildet die junge Spree die Grenze zu Tschechien. Der sandige Radweg ist durch den Starkregen aufgeweicht und schwergängig. Dies führt zu einem erhöhten Verschleiß unserer Fahrradmäntel und Bremsbeläge. Selbst die Beschichtung von Volkers Gleitsichtbrille löst sich auf, so dass er den Rest der Tour nur noch wie durch Milchglas erlebt. Jetzt rächt sich auch, dass er keine Regenhose mitgenommen und seinen Anorak mit Seife gereinigt hat, der nun zu schäumen anfängt.
Kartenstudium
Um 11.35 Uhr haben wir buchstäblich die Nase voll und suchen in Taubenheim (25 km) Zuflucht in einem Bushäuschen. Mit jeder Flasche Chianti hebt sich die Stimmung. Am Ende haben wir vier Flaschen geleert, 2,5 Dosen Nüsse, Würstl und Brot vertilgt. Um 12:30 Uhr radeln wir etwas unaufmerksam weiter, verlieren die Hauptspree und machen einen nicht geplanten Umweg über Sohland. Um 13:00 Uhr wärmen wir uns an der Brücke Scheidenbach beschwingt mit einem Tänzchen auf.
Weinpause
Regentanz
Um 13:15 Uhr stellen wir uns in Schirgiswalde (33 km) wegen eines Platzregens in einem Carport unter. Von 13:45 bis 14:00 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen in der Tankstelle Kirschau. Um 14:30 Uhr legen wir trotz vier Flaschen Rotwein intus schon wieder einen Stopp ein, weil es in Großpostwitz ein Bierzelt mit Blasmusik gibt. Um 15:50 Uhr erreichen wir Bautzen (55 km). Im Regen besichtigen wir Hauptmarkt, Rathaus, Reichenturm, Alte Wasserkunst, Michaeliskirche und Ortenburg.
Bautzen
Alte Wasserkunst
Ortenburg
Um 17:15 Uhr schleift Volkers Kettenschutz, außerdem muss er seine Handbremsen wegen des starken Abriebs der Bremsklötze nachspannen.
Kettenschutz
Um 19:00 Uhr erreichen wir nach einer Radlerkultstrecke Uhyst am Bärwalder See (92 km). Im Gasthof "Adler" (ÜF 28,50 pP) lassen wir uns die landestypischen Spezialitäten Knoblauchsuppe und Rindfleisch mit Meerrettich schmecken. Heute war ein total nasser Tag, äußerlich wie innerlich.
Tageskilometer 92
Schnitt 14,6 km/h; Fahrzeit 6:15 h
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