Radtour Weser II/Nordsee 2010

Rodenkirchen - Nordenham - Blexen - Bremerhaven - Burhave - Dangast

Wetter: sonnig, heiß (30 °C)

Unser Gastgeber, ein feiner alter, aber leider dementer Mann mit Gehstock, spricht Jaro an: "Sie habe ich noch nicht gesehen; darf ich Sie begrüßen?". Und zu Gerhard sagt er: "... ich habe Ihnen die Geschichte noch nicht zu Ende erzählt!". Nach dem Frühstück am riesigen Marktplatz von Rodenkirchen starten wir um 8:50 Uhr. Um 9:30 Uhr kommen wir in Nordenham (11 km) an der Gaststätte "Moin Moin!" mit  einem pfeiferauchenden Kapitän über dem Eingang und Bismarck an der Giebelfassade vorbei. Um 9:50 Uhr erreichen wir beim ehemaligen Bahnhof und heutigen Hotel Weserschlösschen die Fähre Blexen (18 km), die uns um 10:50 Uhr mit unseren Rädern ans rechte Ufer nach Bremerhaven bringt.

Weserschlösschen

Fähre Blexen - Bremerhaven

Dort besichtigen wir im Alten Hafen das U-Boot Wilhelm Bauer gegenüber dem Deutschen Schifffahrtsmuseum. Der Bau von U 2540 begann erst am 29. Oktober 1944, Stapellauf war am 13. Januar 1945, die Indienststellung am 24. Februar 1945. Der Schulbetrieb bei Bornholm musste im April 1945 wegen Treibstoffmangel eingestellt werden. Am 4. Mai 1945 wurde das U-Boot von der Besatzung selbst auf den Grund der Flensburger Förde versenkt. Im Juni 1957 wurde es gehoben und für die neue Bundesmarine instandgesetzt. Nach Außerdienststellung 1982 wurde es 1984 als Museum eröffnet. Volker ersteht für 15 € ein schwarzes U-Boot-Käppi, das er später gegen das orange Käppi von G. tauscht. Als Snack gibt es Brötchen mit Matjeshering und Krabben.

U-Boot Wilhelm Bauer

Deutsches Schifffahrtsmuseum

Wesermündung

Um 11:20 Uhr stehen wir an der Tidenanzeige BH (20 km), die als Symbol für die Wesermündung dient. Die 15-minütige Fahrzeit der Fähre zurück nach Blexen von 12:20 bis 12:35 Uhr nutzt Jaro für ein kurzes Sonnenbad.

Chillen

Um 13:40 machen wir in Burhave (38 km) im Strandcafé Rondell am Wattenmeer Mittag mit Seelachsfilet, Weißbier und Eis.

Wattenmeer Burhave

Mittagessen

Um 14:40 Uhr radeln wir weiter die Nordseeküste entlang über den Fedderwarder Deich, Langwarder Deich und Tossener Deich.

Der gute Hirte

Um 15:30 Uhr erreichen wir Tossens-Strand beim höchsten Stand der Flut und sehen am gegenüberliegenden Ufer die hässlichen Industrieanlagen von Wilhelmshaven. Nun beginnen wir, den Jadebusen zu umrunden. Auf einer Deichbank in Eckwarder Siel machen wir Rast mit zwei Flaschen Chianti und Erdnüssen und blicken auf die blühenden Salzwiesen.

Rund um den Jadebusen

Nach 82 Tages-Kilometern sehen wir auf einem Wegweiser "16 km nach Rodenkirchen", wo wir heute früh gestartet sind! Aber wir wollten ja die Weser bis an ihr Ende und danach entlang der Nordseeküste radeln.  Um 18:10 Uhr haben wir in Diekmannshausen die Südspitze des Jadebusens erreicht. Eine Steininschrift von 1872 lautet:  "Wer nicht will dieken, mutt wieken." (Wer nicht mit Deiche bauen will, der muss weichen). Um 19:30 Uhr kommen wir in Dangast an (100 km), Pension Schrader ÜF 34 € pP. Haus und Garten sind liebevoll und romantisch mit vielen Flohmarkt-Utensilien wie Kannen und Töpfen ausgestattet. Im benachbarten Imbiss, der auch zu Schrader gehört, essen wir natürlich viel fangfrischen Fisch zu Abend, begleitet von viel Bier bis zur "last order". Unseren Absacker nehmen wir ab 22:00 Uhr im Zimmer ein und schauen uns das Ende eines Knallers im WM-Achtelfinale an: Spanien schlägt Portugal 1:0.

Schnitt 16,5 km/h; Fahrzeit 5:50 h

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