Radtour Weser II/Nordsee 2010
7. Tag (Freitag, 2. Juli 2010) |
Carolinensiel - Neuharlingersiel - Norddeich - Norden - Greetsiel - Emden
Wetter: sonnig, knallheiß (35 °C)
7:30 Uhr Frühstück, 9:00 Uhr Start auf dem Nordseeküsten-Radweg. Um 9:30 Uhr erreichen wir das schnuckelige Neuharlingersiel (10 km) mit seinem schmucken Hafen und seinen noch schmuckeren Seeleuten.
Nordsee-Radweg
Neuharlingersiel
Seeleute
Der Radweg danach erinnert an eine schräge Sechstagerennbahn, wobei der untere meerseitige Teil des Deichs asphaltiert ist. Entgegen allen Vermarktungssprüchen finden wir das matschige Wattenmeer rnicht sonderlich ansprechend. Um 10:00 Uhr sind wir in Bensersiel (20 km), um 10:30 Uhr in Dornumersiel, wo wir eine kleine Apfelpause machen. Von 12:10 bis 13:10 Uhr essen wir in Norddeich (50 km) zu Mittag, natürlich Fisch mit Jever-Pils. Wir verlassen das Wattenmeer und radeln ins Landesinnere nach Norden (56 km), der nordwestlichsten Stadt auf dem deutschen Festland. Am Marktplatz besichtigen wir das Alte Rathaus, die Ludgerikirche und das Gebäudeensemble Dree Süsters (Drei Schwestern). Die Ludgerikirche ist die größte Kirche Ostfrieslands und entwickelte sich aus einem romanischen Langhaus von 1235. Sie beinhaltet die zweitgrößte erhaltene Arp-Schnitger-Orgel. Auf dem Weg zum Leybuchtsiel kommen wir an der Westgaster Mühle vorbei. Um 14:40 Uhr sind wir in Greetsiel (72 km) und schwimmen im gleichnamigen Badesee. Um 16:00 Uhr radeln wir weiter, in Südafrika beginnt das WM-Viertelfinalspiel Niederlande gegen Brasilien (Ausgang 2:1). Eine Viertelstunde später stehen wir am rot-gelb gestrichenen Pilsumer Leuchtturm, bekannt aus einem Otto-Film.
Norden
Greetsiel
Pilsumer Leuchtturm
Um 17:40 Uhr erreichen wir das Warfdorf Rysum (95 km). Als es mangels Material und Menschen noch nicht möglich war, sich durch Deiche zu schützen, schütteten die Nordseeküstenbewohner für ihre Dörfer künstliche Hügel auf (sogenannte Warfen). Diese sollten Schutz vor Hochwasser und natürlich möglichst auch vor Sturmfluten bieten. Wir besuchen für eine Stunde die historische Windmühle mit Müller Gerhard und das Landhaus Rysumer Plaats mit Biergläsern.
Windmühle Rysum
Um 19:00 Uhr stehen wir am Knockster Tief (100 km). Wenn es hier nicht eine handbetriebene Fähre zur Selbstbedienung (eine sogenannte Pünte) gäbe, müssten wir einen weiten Umweg radeln. So kurbeln wir uns auf die Wybelsumer Seite.
Pünte-Fähre
Um 20:00 Uhr erreichen wir unseren Zielort Emden (110 km) und treffen eine Fehlentscheidung. Statt uns noch einen gemütlichen Abschiedsabend in der schönen Altststadt zu gönnen, versuchen wir (ohne Fahrpläne), noch in dieser Nacht möglichst weit mit der Bahn Richtung Heimat zu reisen. Da das Schöne-Wochenende-Ticket erst morgen gilt, nehmen wir ein Niedersachsenticket (28:4 = 7 € pP. plus 4,50 € fürs Radl).
Bahnhof Emden
Um 20:18 Uhr sitzen wir im Zug nach Bremen, wo wir um 22:20 Uhr ankommen. Von dort geht es noch weiter nach Hannover, das wir um 0:38 Uhr erreichen. Und dann ist Schluss für diese Nacht, die wir auf unbequemen Sitzbänken am Bahnsteig verbringen statt in den kuscheligen Federbetten einer Emdener Pension.
Tageskilometer 110
Schnitt 16,4 km/h; Fahrzeit 6:45 h
Gesamtstrecke 530 km
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