Radltour Neckar 2005

3. Tag (Montag, 25. Juli 2005)

Nürtingen - Esslingen - Bad Cannstatt - Marbach - Mundelsheim

Wetter: Regen

Brücke von Köngen 1602

Brücke von Köngen 1602

Heute ist Hannas 25. Geburtstag! 8:00 Uhr Frühstück, 9:00 Uhr Start, leider bei strömendem Regen. Brücke von Köngen von 1602 in Wendlingen. Wir verfahren uns auf den schlammigen Wegen im Naturschutzgebiet Wernauer Baggerseen, sind triefend nass, ausgekühlt und ohne Orientierung. Um das Ganze noch zu toppen, äußert Armin defätistisch „Jetzt fehlt nur noch ein Platten!“ – und holt sich prompt einen durch einen Glassplitter. Also auch noch Schlauchwechsel im Wolkenbruch. Auf dem Gelände der Landesgartenschau von 1998 rutscht Volker beim Schieben auf einem Plastik-Schühchen aus, stürzt auf sein eigenes Fahrrad und verbiegt das Hinterrad zu einem leichten Achter. Dann geht es vorbei am Hafen Plochingen (Flusskilometer 202; ab hier ist der Neckar bis zur Mündung in den Rhein schiffbar – allerdings über 27 Schleusen!). Im Regen haben wir keinen Blick für die Sehenswürdigkeiten wie das Hundertwasserhaus („Wohnen unterm Regenturm“). 

Esslingen

Esslingen

Esslingen

Leider ist es in der alten Reichsstadt Esslingen (11:30 Uhr; 30 km) genauso trüb. Wir breiten unsere nassen Sachen über mehrere Stühle aus und wärmen uns an Cappuccino und Kuchen. Ohne den Regen würden uns die nahen Weinberge einen schönen Vorgeschmack auf die nächsten Tage geben. Andererseits stechen auch die Hässlichkeiten des folgenden Industriegebietes samt Schnellstraßen in Ober- und Untertürkheim nicht so ins Auge. Wir retten uns am Cannstätter Wasen vorbei ins Zentrum von Bad Cannstatt (40 km). 13:15 bis 14:45 Uhr Mittagessen im Gasthaus „Zur Sattlerei“. Erst beim Kartenstudium im Trockenen bemerken wir, dass Stuttgart eigentlich nicht am Neckar, sondern südwestlich am Nesenbach liegt und wir schon fast daran vorbei gefahren sind. In Anbetracht des schlechten Wetters verzichten wir einstimmig auf diesen Abstecher und radeln weiter am rechten Neckarufer flussabwärts. Auch das nicht direkt am Neckar gelegene Ludwigsburg muss auf unseren Besuch verzichten. Erfreulicherweise wird es trockener und heller.

Neckar-Weinberge

Neckar-Weinberge

Schillerstadt Marbach

Schillerstadt Marbach

 16:45 Uhr Schleuse Marbach (66 km). Die am rechten Hochufer gelegene Schillerstadt Marbach (67 km) lassen wir aber nicht aus (17:00 bis 17:30 Uhr). Wir besichtigen Schillers Geburtshaus und den Oberen Torturm. Es folgt der landschaftlich schönste Teil der heutigen Etappe am rechten Neckarufer entlang Weinbergen. Wir kürzen eine Neckarschleife ab und radeln die ruhige Nebenstrecke durch Pleidelsheim, auch um uns den Anstieg bei Kleiningersheim am linken Ufer zu ersparen. Wir haben Glück, weil unsere Straße wegen Bauarbeiten für den Motor-Verkehr gesperrt ist und somit als unsere Privatstraße fungiert. 18:30 Uhr Weinbauort Mundelsheim (80 km). Gasthof (natürlich) „Zur Traube“ ÜF 30 €. Wir lassen uns vom schankfreudigen Wirt in das Winzer-Wissen einführen. Der Name Trollinger ist eine Verballhornung von „Tyrolinger“, weil dieser trockene herbe Rotwein ursprünglich aus Tirol stammt. Wir kosten einen Mühlbächer, dann einen Käsberger (beste Lage), der samtiger schmeckt und mehr Blume hat.

TRP 80 km; AVS 16,0 km; STP 5:00 h; MAX 33,2 km/h

Tageskilometer 80

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