Radltour Wartburg 2005

4. Tag (Samstag, 2. April 2005)

Bad Neustadt - Mellrichstadt - Meiningen - Schwallungen - Rennsteig - Eisenach

Wetter: sonnig. 7:15 Frühstück. 8:00 Start. Die Streu aufwärts bis 9:00 Mellrichstadt (15). Über 2 Kuppen hinauf nach Eußenhausen (19). Die letzten 2 km schieben wir. Um 10:00 erreichen wir als höchsten Punkt die Schanz (22), die Grenze zwischen Bayern und Thüringen. Auf einem alten Grenzstein steht "Herzogtum Sachsen Meiningen 490,6 m über dem Meere." 

Grenze

Grenze

Dann genießen wir eine 6 km lange tolle Abfahrt bis Sülzfeld (28) und 4 km den idyllischen Sülzetalradweg die Sülze entlang bis zum Werratal. Von 10:45 bis 11:45 genehmigen wir uns in Meiningen (35) eine Thüringer Bratwurst und dazu Meininger Schwarzbier. Wir besichtigen das Büchnersche Hinterhaus von 1596, das Henneberger Haus am Ringkanal, Schloss Elisabethenburg und das Staatstheater Meiningen samt Englischem Garten.

Meiningen

Meiningen

Büchnersches Haus

Büchnersches Haus

Henneberger Haus

Henneberger Haus

Dann radeln wir auf der Klassikerstraße weiter das Werratal hinab. Von 12:45 bis 13:30 nehmen wir in Schwallungen (52) einen Döner zum Mittag.

Schwallungen

Schwallungen

Breitungen/Werra (60). Schloss mit romanischer Klosterbasilika von 1112 (1560 Umbau zur Schlosskirche).

Breitungen

Breitungen

In Barchfeld (67) verlassen wir die Werra. Über einen Huckel gelangen wir nach Witzelroda (70). Bis Waldfisch (74) leicht, dann zunehmend steiler den Thüringer Wald hinauf. 1 km vor Etterwinden (78) ist die erste Kuppe (405 m) erreicht. 3 km lange Abfahrt bis Wilhelmsthal am See (82). Dort von 16:00 bis 16:30 Kaffeepause. 2 km hinauf zur Hohen Sonne (461 m) am Rennsteig (84). 4 km lange rasante Abfahrt in der Drachenschlucht (Schnitt 55,1 km/h; Maximum 61,1 km/h). Erster Blick auf unser Tourziel, die Wartburg auf einem Höhenrücken des Thüringer Waldes.

Erster Blick

Wartburg-Blick von Drachenschlucht

17:00 Uhr Eisenach (90 km). Auf dem Reuterweg sind es 30 Minuten hinauf zur Wartburg (411 m). Der Name bedeutet Warte, Wach- oder Wächterburg. Sie wurde um 1067 erstmals errichtet und großteils im 19. Jh. neu gebaut. Sie gilt als nationales Denkmal. Von 1211 bis 1227 lebte hier die heilige Elisabeth von Thüringen. Hier starb 1247 der deutsche Gegenkönig Heinrich Raspe IV. Der Sängerkrieg auf der Wartburg im 13. Jh. ist wohl nur Fiktion. Vom 4. Mai 1521 bis zum 1. März 1522 war hier der Reformator Martin Luther 10 Monate lang als Junker Jörg versteckt. 1817 und 1848 fand hier das erste und zweite Wartburgfest der deutschen Burschenschaften statt.

Wartburg

Wartburg

Natürlich besichtigen wir die Lutherstube. Die kleine Stube über dem ersten Burghof diente eigentlich als Kavaliersgefängnis. Martin Luther nutzte die letzten 73 Tage seines Aufenthaltes für die Übersetzung des Neuen Testaments aus dem Griechischen ins Deutsche. Über die religiöse Bedeutung hinaus schuf er damit die Basis für eine gemeinsame deutsche Sprache. Als sich der Reformator eines Nachts vom Teufel bedroht fühlte, soll er ein Tintenfass nach ihm geworfen haben. Der berühmte Tintenfleck an der Wand soll über die Jahrhunderte hinweg immer wieder aufgefrischt worden sein...

Wartburg

Lutherstube

Lutherstube

Lutherstube

Beklommen schauen wir in das sogenannte Angstloch, in dem der Täufer Fritz Erbe eingesperrt war. Dabei handelt es sich um ein Verlies im Südturm, in das der Gefangene 10 m tief an einem Seil durch ein Loch im Boden herabgelassen wurde. Nach 8 Jahren völliger Finsternis und Kälte starb er dort 1548, weil er nicht widerrufen wollte.

Wartburg

Wartburg

Wartburg

Ausblick

Um 19:00 Uhr checken wir in der Pension "Marie-Luise" in Eisenach ein. Abendessen im Steakhaus "Zum Ritter". Ausgerechnet heute an unserem "Wartburgtag" stirbt Papst Johannes Paul II.

 

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