Radltour Triest 2003

3. Tag (Karsamstag, 19. April 2003)

Huben - Lienz - Gailbergsattel - Plöckenpass - Timau

Wetter: Regen - kalt

7:30 Uhr Frühstück. 8:15 Start. Heute wird ein nasser und kalter Tag, ab 1000 m fällt sogar Schnee – gut dass wir die Tauern schon gestern hinter uns gebracht haben! Wir passieren die Ruine Kienburg und gelangen auf dem Isel-Radweg nach Lienz, der Hauptstadt Osttirols (673 m, 21 km, 9:30 Uhr). Der kalte Regen reizt wenig zum Weiterfahren, aber auch wenig zu einer Stadtbesichtigung. Dennoch unternehmen wir eine kleine Stadtrundfahrt rund um die Liebburg, das Rathaus von Lienz, tätigen einige Einkäufe und genehmigen uns einen Cappuccino. Volker erschrickt über seine vermeintlich blaugefrorenen Finger, dabei haben nur die durchnässten Lederhandschuhe abgefärbt. Um die auskühlende Nässe abzuhalten, zwängt er seine Finger in Plastiktüten unter die Fingerlinge mit der Folge, dass die Finger abgeschnürt und nun weiß werden. Wir verlassen Lienz auf dem Drauradweg.

Ruine Kienburg

Ruine Kienburg

Liebburg, Rathaus von Lienz

Liebburg, Rathaus von Lienz

Therme Aguntum

Therme Aguntum

Therme Aguntum

Um 10:30 Uhr erreichen wir die Römerstadt Aguntum (30 km), die einzige römische Stadt in Tirol aus dem 1. Jh., und wünschen uns, die Thermen (antikes Wellnesscenter) wären noch in Betrieb. Nach Besichtigung und Brotzeit geht es um 11:00 Uhr weiter. Leider gesellt sich zu dem Regen nun auch noch ein starker Gegenwind, so dass wir nur mit 16 km/h weiterkommen. Um 12:00 Uhr verlassen wir das Drautal bei Oberdrauburg (623 m, 46 km) und quälen uns im 6,5 km/h Fahrschnitt in ungezählten Serpentinen die 6,5 km zum Gailbergsattel hinauf (981 m, 52,5 km, 13:00 Uhr), nur um dann 6,5 km wieder hinab nach Kötschach zu rollen (706 m, 59 km). Völlig ausgekühlt und durchnässt genehmigen wir uns von 13:15 bis 14:30 Uhr ein Spargelmenue in einer Pizzeria. Von Mauthen (61 km) aus sind es noch 12 km zum Plöckenpass. Die Steigung ist anfangs sogar steiler als am Gailberg, so dass wir 3,5 km schieben. Ab Gasthaus Eder geht es sogar wieder kurz bergab. Es wechseln Fahren und Schieben und Fahren und Schieben, nur der Dauerregen bleibt, begleitet von Nebel. Gottseidank ist die Straße selbst noch schneefrei. Zwischen Pass-Straßen-Kilometer 8 und 9 erreichen wir die erste Galerie, bei km 10 das Plöckenhaus, die zweite Galerie führt uns bis km 12 zum Plöckenpass (1357 m, 73 km, 17:00 Uhr).

Passstraße

Plöckenpass 1357 m

Plöckenpass 1357 m

Serpentinen

Serpentinen

Das Schneetreiben wird oben immer dichter, so dass wir uns beeilen, die Serpentinen Richtung Süden hinabzufahren. Nach 10 km Abfahrt in strömendem, eiskaltem Regen brechen wir schon um 17:30 Uhr die heutige Etappe in Timau (821 m, 83 km) ab, weil wir mit unseren halberfrorenen Fingern kaum noch bremsen können. Den Aufenthalt im Albergo Matiz (ÜF 21 €) bereuen wir überhaupt nicht, weil wir feinste italienische Küche mit drei verschiedenen Nudelvorspeisen (Pasta) und viel leckerem Hauswein genießen. Der Wirt ist selber durch Italien bis nach Sizilien und zurück und sogar durch die Mongolei geradelt, wie Zeitungsberichte an der Wand verraten. Leider richten wir in seinem Gästezimmer ein nässebedingtes Schlammbad an und hoffen auf sein Verständnis.

TRP 83 km; AVS 12,45 km/h; STP 6:40 h; MAX 49,3 km/h

Tageskilometer 83

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